Emotionen erzeugen
Für mich als Zuschauer ist es nach wie vor magisch. Man geht in einen Kinosaal mit all seinen kleinen Sorgen und Kümmernissen. Dann erlischt das Licht, der Film beginnt, und sofort ist man in einer anderen Welt. Man befindet sich im Amerika der 30er Jahre, im Japan der 50er Jahre, im heutigen Argentinien. Man hört Sprachen, die man wenig oder gar nicht beherrscht, lebt in neuen Kulturen und manchmal wird man von seinen Emotionen überwältigt, welche die fremden Schicksale in einem auslösen.
Was hat diese Emotionen erzeugt? Warum in diesem Film und warum in diesem Augenblick? Solche Fragen faszinieren mich. Viele sehr unterschiedliche Filme gefallen mir, aber die Filme, die mich am tiefsten berührt haben, diejenigen, nach deren Betrachtung ich mir gesagt habe, solche Filme möchte ich drehen, sind immer einfache Geschichten: Geschichten über Familienbeziehungen. Wie die Filme von Ozu, von Carlos Sorin oder Kore-Eda.
Warum drehe ich Filme? Vielleicht deswegen: damit eines Tages, hierzulande oder anderswo, ein Zuschauer oder eine Zuschauerin in ein Kino geht, mit seinem/ihrem Leben, seinen/ihren Sorgen… Und er oder sie empfindet ebenfalls eine ähnlich starke Emotion.
Interview in englischer Sprache:
Breckfilm : Filmmaker of the month August 2022 : Dominique Lienhard
Filmografie:
Fires in the Dark
2020, Spielfilm, Drehbuch und Regie
Müetter
2003-2006, Spielfilm , Drehbuchautor (2003) und Regisseur (2005-2006)
Le petit déjeuner
2001, Kurzfilm Drehbuchautor und Regisseur
Teneriffa
2002, Kurzfilm, Drehbuchautor (Regie von einer finnischen Regisseurin; Projekt von ARTE)
Projekte:
Marie et moi
2012, Drehbuch für einen Spielfilm
L‘étoile polaire
2009-2010, Drehbuch für einen Spielfilm
Le long de la longue route
2007-2008, Drehbuch für einen Spielfilm